Nivelliergerät Test
Auf innovative Technik möchte kein Handwerker mehr verzichten. Es ist zwar gut zu wissen, wie die traditionelle Vorgehensweise in den einzelnen Gewerken war. Aber einfacher, schneller, präziser und genauer sind die technischen Geräte. Dazu zählt auch das Nivelliergerät. Es löste die bewährte Schlauchwaage ab. Diese Technik des Antragens bzw. Abtragens von Höhe kann von Hobbyheimwerkern genutzt werden, da es eine sehr preiswerte Alternative ist.
Doch um relativ genaue Werte zu erhalten, müssen Zwischenmarkierungen vorgenommen und vermerkt werden. Das ist ein Zeitfaktor und ein Risiko für Ungenauigkeiten, welches sich kein Unternehmen leisten kann. Moderne Nivellierer von Markenherstellern sind zudem mit Speicherkarten ausgerüstet. So können die Messungen nicht nur zügig und genau vorgenommen werden, sondern auch für weitere Verwendungszwecke auf der Festplatte gespeichert und ausgewertet werden.
Definition
Bei einem Nivelliergerät handelt es sich um ein optisches Messinstrument. Dieses verfügt über ein Zielfernrohr, eine lotrechte Stehachse und einer Libelle. Mit ihm werden Höhenunterschiede gemessen. Ferner können mit einem Nivellier Höhenhorizonte hergestellt werden.
Nutzer von Nivelliergeräten
Nivellierer werden kaum für private Zwecke gekauft. Dafür sind ihre Einsatzmöglichkeiten zu begrenzt. Wird dort ein derartiges Gerät benötigt, ist es sinnvoller dies auszuleihen. Für die gewerbliche Nutzung ist die Anschaffung eines Nivelliergerätes durchaus sinnvoll. Ohne diese Messtechnik kommen die Vermessungsbüros nicht aus. Das Vermessen von Grundstücken, aber auch die Ermittlung von Basisdaten für Karten wird so möglich.
Sie werden beim Hausbau benötigt, also von Architekten. Das beginnt schon vor der Erstellung des Fundaments. Ohne diese Technik sind Restaurationen undenkbar. Die Branche der Zimmerei ist auf Nivellierer angewiesen, ebenso wie die Gas- und Wasserinstallateure. Mit ihm lässt sich das erforderliche Gefälle genau definieren. Im Trockenbau, beim Straßenbau und weiteren Branchen des Baugewerbes wird man dieses Messinstrument vorfinden. Es ist aber auch wichtig für Kontrolleure, beispielsweise bei der Bauabnahme.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Nutzer beispielsweise,
sind.
Einsatzmöglichkeiten
Standen für Arbeiten wie Vermessungen von Gefällen, Ausrichtung von Rasterdecken oder Rekonstruktionen, beispielsweise beim Terrassenbau nur die Schlauchwaage zum Antragen der Höhe zur Verfügung, so ist die Nutzung von Nivelliergeräten eine Ersparnis der Zeit und sorgt für höhere Genauigkeit. Verwendet werden sie aber auch bei Bauabnahmen, Bestandserfassungen, Qualitätskontrollen, Bohr- und Durchbrucharbeiten.
Funktionsweise
Beim Nivelliergerät handelt es sich im eigentlichen Sinne ein Okular, welches ausgerichtet werden kann. Zur Ablesung der Werte befindet sich im Okular eine Markierung. Die Präzisionslibellen dienen dazu, das Nivelliergerät exakt senkrecht auszurichten. Vergleichbar ist diese Funktion mit einer Wasserwaage. Nur so ist eine korrekte Messung möglich. Die Selbstausrichtung ist bei den modernen Geräten zu finden.
Der Höhenunterschied zwischen 2 Objekten wird ermittelt, indem die Messlatte lotrecht zum messenden Objekt aufgestellt wird. Die Skalierung muss sich dabei im Sichtbereich des Okulars befinden. Die im Gerät eingelassene Markierung ermöglicht eine exakte Ablesung des Wertes, indem die Messlatte angepeilt wird. Die Differenz von zwei Objekten und den gemessenen Werten gibt den Höhenunterschied zwischen ihnen an.
Fazit ist, dass, sobald eine Höhe bekannt ist, alle anderen Höhen im Sichtbereich des Nivellierers exakt vermessen werden können. Bei den Modellen bekannter Hersteller liegt die Messgenauigkeit nur zwischen 1 mm pro km bis und 0,1 mm mm pro km. Sind es größere Abweichungen, beruht es meist auf Messfehlern. Diese können durch die falsche Ausrichtung der Messlatte oder durch ein nicht korrekt aufgestelltes Stativ zustande kommen.
Handhabung
Zunächst ist beim Aufstellen des Stativs darauf zu achten, dass es einen sicheren Stand hat. Nach Beginn der Messung darf am Stand des Nivelliergerätes nicht mehr verändert werden. In unmittelbarer Nähe des Aufstellungsortes sollten keine Erschütterungen zu befürchten sein. Vor allem bei elektronischen Nivelliergeräten könnten die Resultate unzuverlässig sein.
Leistungsmerkmale
Nivelliergeräte werden in automatische und digitale Modelle unterschieden. Die Leistungsmerkmale bei einem digitalen Nivellier sind in den selbstablesenden und selbsthorizontierenden Eigenschaften zu sehen. Diese Messgeräte sind mit einer Digitalkamera ausgestattet. Die Nivelliergeräte, welche in Discountläden und Supermärkten angeboten werden, handelt es sich um eine Nivellierlatte, welche mit einem Barcode versehen ist. Eine CCD Kamera fotografiert den ermittelten Barcode und speichert diesen. Wichtig ist die Speicherkarte, welche sich in den Nivelliergeräten befinden. Mit ihr können die Werte dann am Computer eingegeben, gespeichert und ausgelesen werden.
Eigenschaften
Anhand vom Einsatz in der Praxis ergab sich folgendes Feedback mit Vor- und Nachteilen zu Geräten.
Vorteile
Nachteil
Kaufberatung für Nivelliergeräte
Die Geräte sollten über ein stabiles Metallgehäuse Gehäuse verfügen, da sie bei den meisten Gewerken auch Außen eingesetzt werden. Optimal ist es, wenn das Gerät einen Staub- und Spritzwasserschutz (IP 54) hat.
Auf Folgendes sollte auf gar keinen Fall verzichtet werden:
Fünf renommierte Hersteller
Die fünf bekanntesten Hersteller von Nivelliergeräten sind: Bosch, Leica, Geo Fennel, Nedo und Hedü.
Der Markenhersteller Bosch kann auf Erfahrungen seit dem Jahr 1886 zurückblicken. Das deutsche Unternehmen ist Zulieferer in der Automobilindustrie und er stellt Gebrauchsgegenstände her. Diese werden benötigt von der Industrie- und Gebäudetechnik, im Bereich der Sicherheit, im Haushalt und in der Verpackungsindustrie. Die Kundenmeinungen zu den Nivelliergeräten sind positiv. Die Firma Bosch bietet die robusten Geräte für den Außeneinsatz in der Preislage zwischen 200 – 250 Euro an. Zu beachten ist, dass es sich hier nur um den reiner Nivellier handelt. Sehr gute Erfahrungen konnte Modellen der Serie Gol gesammelt werden. Zu empfehlen ist auch von Bosch das Modell GPL 5 Professional, da dieses Nivelliergerät mit einer Laserdiode 635 mm, < 1 mW ausgestattet ist. Laser ist in der Messtechnik besonders zuverlässig.
Gegründet wurde das deutsche Unternehmen Leica 1986 als Aktiengesellschaft in Wetzlar. Obwohl die Stärken der Firma Leica auf dem Gebiet der Kameras zu finden sind, bieten sie ein umfangreiches Sortiment an langlebigen robusten Nivelliergeräten an. Differenziert wird zwischen den automatischen und den digitalen Modellen. Die Preisschere bei dem Anbieter Leica geht etwas weiter auseinander. Um die 350 bis 500 Euro müssen für den Kauf eingeplant werden.
Eine beständige Größe auf dem Gebiet der Vermessungstechnik ist Geo Fennel. Die Produkte können als robust, langlebig und innovativ bezeichnet werden. In dem breiten Produktportfolio spiegelt sich die Vielzahl der Anwendungsgebiete wider. Besonders zu erwähnen sind hierbei die Digital-Nivelliergeräte. Die Vermessungstechnik für die Profis kann bei Geo Fennel durchaus schon mal 1.500 Euro kosten. Allerdings kann der Kunde bei diesen Preisen auch mit einigen Extras rechnen.
Seit mehr als 110 Jahren steht das Unternehmen Nedo für Qualität. Davon überzeugen sich Kunden aus Deutschland und der Schweiz gleichermaßen. Aber auch weltweit hat sich der Produzent Nedo einen Namen gemacht. In der Messtechnik stehen sie mit ihren Produkten der Extra-Klasse weit an der Spitze. Bereits unter 200 Euro gibt es Nivellierer von Nedo, wobei auch Modelle weit über 400 Euro gekauft werden können.
Hedü ist ein noch recht junges Unternehmen, welches erst im Jahr 1983 gegründet wurde. Erfolgreich konnte es sich am Markt etablieren und arbeitet mit mehr als 600 Vertriebspartnern im Inland und im Ausland zusammen. Hedü beschränkt seine Tätigkeit nicht auf die Produktion von Standardmessgeräten, sondern fertigt diese auch nach Wunsch des Kunden an. Zwischen 100 bis 250 Euro ist die Preislage der modernen Nivellierer von der Firma Hedü. Diese Preise beziehen sich allerdings nicht auf Sonderanfertigungen.
Worauf ist beim Kauf zu achten
Es ist zunächst ein Blick auf das Datenblatt zu werfen. Hier kann entnommen werden, ob es sich um ein Markenprodukt oder ein Billigangebot handelt. Folgendes sind hierfür gängige Werte für ein gutes Gerät:
Es ist die Maßeinheit zu beachten. Sie wird in Gon angegebenen. Gon steht für Ecke bzw. Winkel und kommt aus dem griechischen. Im Vermessungswesen ist Gon eine Hilfsmaßeinheit, welche die Winkelweite der ebene Winkel angibt. 400 Gon ist ein Durchschnittswert eines guten Gerätes. Der nächste Blick sollte der Vergrößerung (26 X als Richtwert) gelten. Wichtig ist die Nivelliergenauigkeit. Gut sind Angaben von etwa 1,6 mm auf 30 m. Unterschiedlich bei den Modellen ist der Arbeitsbereich. Dieser sollte danach gewählt werden, wofür es eingesetzt werden soll. Eine Normgröße für den Staub- und Spritzwasserschutz ist IP 54.
Differenziert ist bei den einzelnen Anbietern auch der Lieferumfang. Das Set sollte Folgendes beinhalten:
und natürlich das Nivelliergerät selbst.
Nachdem diese Prüfung vorgenommen wurde, kann das Preis-Leistungs-Niveau verglichen werden. Gute und renommierte Hersteller geben eine Werksgarantie von mehreren Jahren. Bei den meisten Herstellern kann ein zum Aufstellen benötigtes Stativ mit bestellt werden.
Fünf überzeugende Gründe für den Kauf
Expertentipp
Als Nächstes raten die Experten darauf Obacht zu geben, ob für das Gerät auch langfristig Ersatzteile erhältlich sind. Ist der endgültige Einsatz noch nicht klar, sollte ein Gerät gewählt werden, welches auch für längere Distanzen geeignet ist. Hier spielt das Gewicht ebenfalls eine entscheidende Rolle. Muss der Standort häufig gewechselt werden, sollte es nicht zu schwer sein.
Die Stative gehören nicht zum Lieferumfang und müssen, falls nicht vorhanden, gesondert angeschafft werden. Dabei ist zu beachten, dass die Zollzahl dem des gewählten Gerätes entspricht. Stative sind schon um die 50 Euro erhältlich. Aber auch hier der Tipp nicht auf das billigste Produkt zurückzugreifen. Sollte die Wahl dennoch auf ein preiswertes Gerät fallen, muss dieses über die entsprechenden Prüfsiegel verfügen. Hersteller wie Bosch geben auf ihre Geräte bis zu drei Jahren Garantie ab dem Tag des Kaufs. Demzufolge ist bei Lieferung die Vollständigkeit umgehend zu überprüfen. Nach Möglichkeit sollte auch zeitnah ein Test der Funktionstüchtigkeit erfolgen.